Bevor ich mit dem eigentlichen Thema für heute anfange darf
ich mich kurz vorstellen. Ich spiele schon seit einigen Jahren YGO. Ich bin
über einen guten Freund dazu gekommen, der mir das Spiel gezeigt hat.
Altersmäßig habe ich die 30 schon seit einigen Jahren überschritten. Ich werde
oft gefragt ob es mir nicht peinlich ist in meinem Alter YGO zu spielen? Das
hängt dann sehr stark davon ab in welchem Umfeld ich mich bewege. Im Büro bin
ich jetzt zB nicht besonders scharf drauf mit meinem Chef über meine letzten
Hobby League Turniere zu sprechen. Aber gegenüber meinen Freunden habe ich
überhaupt kein Problem damit. Ich glaube ja sogar, dass mich einige von ihnen
dafür beneiden, dass ich einfach mache was mir Spaß macht und ich mir nicht von
irgendwelchen gesellschaftlichen Konventionen den Spaß daran nehmen lasse.
Mit Sammelkartenspielen bin ich erstmals vor rd. 15 Jahren
in Berührung gekommen. Zu der Zeit ist zuerst Magic in meiner Wahrnehmung
aufgetaucht. Ich habe dann mit Star Trek und Vampire begonnen. Da ich aber
niemanden meiner Freunde wirklich für das Spiel begeistern konnte und es
alleine auch nicht so wirklich viel Spaß macht habe ich auch wieder damit
aufgehört und habe mich wieder meiner Basketball Karriere gewidmet.
So war die Begeisterung wieder schnell entfacht als mein
Freund mir das Spiel gezeigt hat. Ich glaube er ist über die Serie auf das
Spiel gestoßen und hat sich erst mal das Starter Deck Yugi gekauft. Nach kurzer
anfänglicher Skepsis habe ich mir auch ein Joey und ein Pegasus Starter gekauft
und schon ging’s los. Wir haben uns etliche legendäre Duelle geliefert und in
völliger Regelunkenntnis gegeneinander gespielt. Ihm ging’s mehr um den Spaß
mit Freunden zu hause. Ich wollte dann recht schnell mehr. Im Internet ein
bisschen Schlau gemacht bin ich auf die kaiba cooperation gestoßen. Diese war
in Schwechat (Vorort von Wien) zu Hause und hatte dort einen Shop. Ich also mit
meinem brandneuen Deck und einigen Tauschkarten dorthin… erstmalig mit der
Szene konfrontiert. Die Geier haben mich gleich umkreist und das Abzocken ging
los. In meiner grenzenlosen Naivität (und Unkenntnis der Kartenpreise) dachte
zB, dass eine UR und eine Rare so viel Wert sein musste wie eine Secret Rare.
Ich kann mich genau erinnern es war zu AST Zeiten: ich einen boosterfrischen
End of Anubis englisch 1st in der Tauschmappe. Die Geier haben sich alle darauf
gestürzt und jeder wollte ihn haben. Ich habe ihn letztendlich gegen einen
Goblin Attack Force UR und eine Cyberdose Rare getauscht, weil ja die GAT mit
ihren 2300 ATK über alles drüber rennt. Ich habe mich damals schon gewundert
wieso der Typ so schmutzig gelacht hat nach dem Tausch, aber es eine Zeit lang
gedauert bis ich es verstanden habe. Nun ja, so habe ich mein Lehrgeld bezahlt.
Der Besuch im Shop war der Startschuss für eine langjährige
YGO Karriere. Zuerst mal war ich total begeistert von den Karten, die der Shop
und auch die Spieler hatten. Da war alles in mehrfacher Ausführung vorhanden.
Sogar die teuersten Karten waren in fast jedem Deck vorhanden. Von meinen paar
Spielen, die ich gespielt habe, habe ich natürlich alle verloren. Da wurde mir
zum ersten Mal klar was es wirklich heißt YGO zu spielen. Da meine Finanzen als
Student knapp und Karten sehr teuer waren dauerte es eine Weile bis ich endlich
ein halbwegs spielstarkes Deck zusammengestellt hatte. Ich kann mich noch genau
an mein erstes größeres Turnier erinnern. Ich habe gegen Claudio gespielt. Er
mit einem zu damaligen Zeiten Metadeck (Chaos) und ich mit meinem Dark Beatdown
Deck (mit Field Spell). Das Spiel ist „nur“ 2:1 ausgegangen. Ich war richtig
stolz. Auf demselben Turnier habe ich mir meinen ersten BLS um damals sagenhaft
günstige 30€ gekauft. Den spiele ich jetzt wieder J Ab da ging’s rasant aufwärts
und ich habe immer mehr Zeit und Geld in das Spiel investiert bis ich bei der
ÖM 2006 meinen ersten größen Erfolg feiern durfte: den Einzug in die Top 16.
Leider habe ich das erste Spiel dann gleich verloren.
Ich bin immer wieder zu kleineren Turnieren als auch zur
Pharaoh Tour in Deutschland gefahren. Die großen Events habe ich als Judge für
damals noch UDE mitgeleitet. Ich hatte
dann im Laufe der Jahre viele Ups and Downs, der große Erfolg ist mit aber bis
jetzt verwehrt geblieben. Ich habe zwar etliche Ladenturniere und auch schon
Regionals oder ähnliches gewonnen, aber noch nie ein Premier Event. Dazu bin
ich leider oft zu unkonzentriert und nervenschwach (mit ein Grund wieso ich
noch immer nicht zu pokern begonnen habe). Meine letzten größeren Erfolge waren
Top 4 bei der ÖM 2010 und Platz 18 bei der ÖM 2012, jeweils mit meinen
geliebten Samurais.
Zuletzt ist es durch den Zerfall meines ursprünglichen Teams
DCF, weil viele Spieler leider die Freude am Spiel verloren haben und auch
nicht mehr beim Money Race mitmachen wollten, recht ruhig um mich und das Spiel
geworden. Ich habe zwar weiterhin sämtliche Coverages mitverfolgt, aber so
richtig Lust auf das Spiel hatte ich nicht. Mit ein Grund ist, dass ich kein
wettbewerbsfähiges Deck hatte und das Spiel insgesamt einfach zu teuer wurde.
Ich wollte nicht mehr so viel in das Spiel investieren und Zeit zu tauschen
hatte ich auch wenig. Im Winter diesen 2012/13 habe ich wieder ein bisschen
mehr zu spielen begonnen. Durch meine letzten Erfolge bin ich wieder zu neuen
Taten motiviert. Daher habe ich auch beschlossen mich wieder mehr dem Blog und
dem Schreiben über YGO zu widmen. Ich möchte auch das neue Team TCG City pushen
und zu mehr Popularität verhelfen. Mein Teammember Nico leistet da schon sehr
gute Arbeit wie ich finde. Totzdem fehlen uns noch die wirklich guten Spieler
von denen ich auch noch was lernen kann, damit wir uns alle weiter entwickeln
können.
Insgesamt bin ich dem Spiel wirklich sehr dankbar. Ich habe
wirklich viel viel Spaß mit und um das Spiel gehabt. Es gibt da wirklich einige
legendäre Geschichten, die ich eines Tages vielleicht mal niederschreiben
werde. Es handelt sich um Spielfehler, Blackouts, dumme Sprüche, Ausraster und
sonstige Gemeinheiten – Schadenfreude ist bekanntlich die schönste Freude und
besonders wichtig finde ich es, wenn man sich selbst auch nicht so ernst nimmt
und auch über eigene Fehler lachen kann. So gesehen… wie lesen uns J